Wichtig in unserer Gesellschaft ist, wer von einem Termin zum nächsten hetzt, denn dafür gibt es Anerkennung sowohl im Berufs- wie auch im Privatleben. Diese „Wichtigkeit“ führt zu weiteren Status Symbolen, die die Person noch wichtiger werden lassen und keine Zeit für Freiräume übrig lassen.
Wie tickt Deine Welt? Nachdem Du bei Deinem Bürojob von einer aufgezwungenen Sitzung zur nächsten hastest, und zwischendurch immer wieder einzelne Punkte auf Deiner täglichen to-do-Liste abarbeitest, geht es direkt im Anschluss ins Fitnesscenter um Dich danach noch kurz mit Kollegen zu einem After-Work-Apéro zu treffen – immer dem Zeitplan leicht hinterherhechelnd? Anschliessend nach Hause, kurz packen, denn morgen geht es direkt im Anschluss an die Arbeit mit Deiner besseren Hälfte nach London zum Power-Shopping – alles lückenlos dokumentiert auf Social Media, einzig unterbrochen von dringenden geschäftlichen Mails, die zu beantworten sind.
Erkennst Du Dich wieder? Ist diese Lebensweise das Richtige für Dich? Ja? Perfekt, geniesse es. Für alle übrigen gilt, es gibt Auswege.
SEHR DRINGEND ist das neue DRINGEND
Im Lauf meiner „normalen“ Berufskarriere hat die Anzahl Mails mit dem Betreff: „DRINGEND: ….“ exponentiell zugenommen, bevor die Ablösung durch das übergeordnete „SEHR DRINGEND: …“ erfolgte. Dringlichkeit ist nichts weiteres als ein Machtanspruch. Du sollst dabei die Macht über die Ressource Deiner Zeit freigeben. Jemand anderes scheint besser zu wissen, in welcher Reihenfolge Du Deine Aufgaben ausführen sollst. Das führt zu Stress, nicht zwangsläufig auf die Arbeitsmenge bezogen, aber dadurch, dass Du nicht selber entscheiden kannst, wann Du welche Pendenz in Angriff nehmen sollst.
Es scheint, dass wir immer auf dem schnellsten Weg ans Ziel kommen sollen oder wollen, aber ist Geschwindigkeit wirklich alles? Viel interessantes, schönes, unerwartetes und auch überraschendes bleibt dabei auf der Strecke. Hast Du nicht manchmal auch das Gefühl, dass Du den Bezug dazu verlierst, was um Dich herum alles passiert?
Grundlage für die Hochgeschwindigkeit im Alltag ist Erfahrung. Erfahrungen von früher sind gut und bringen Tempo; was ich schon 100 Mal gemacht habe, kann ich im Schlaf. Aber Erfahrungen sind vergangenheitsbezogen. Wenn Du neuen Lösungen eine Chance geben willst, dann brauchst Du neue Denkweisen, neue Herangehensweisen.
Erneuerung beginnt dort wo wir den Status Quo hinterfragen und zu neuen Lösungen aufbrechen. Erfahrung ist dabei ein wichtiger Bestandteil der neuen Lösung, aber nur ergänzt durch Veränderung und Neukreation entsteht etwas, das auf diese Art und Weise noch nie gemacht worden ist. Damit wird Platz geschaffen für nachhaltig Neues, das die Gegenwart angemessen berücksichtigt. Unabhängig ob privat oder beruflich.
Keine Zeit zu haben heisst nichts anderes als, ich habe andere Prioritäten
Bist Du ein Opfer der Umstände oder kannst Du Deine Welt gestalten? Du hast die Wahl, denn Du hast es selber in der Hand.
Ja, wir leben in einer Gesellschaft, die mit dem angeschlagenen Tempo des Alltags nicht mehr klarkommt. Im Umfeld von „Immer mehr in immer kürzerer Zeit“ ist es vollkommen natürlich, dass die Zeit für sich selber auf der Strecke bleibt.
Und dennoch, keine Zeit zu haben, bedeutet nichts anderes, als dass es auf Deiner persönlichen Prioritätenliste erst unter ferner liefen auftaucht. Für die Dinge, die uns wirklich wichtig sind, haben wir noch immer die notwendige Zeit gefunden, nicht wahr?
Ideen brauchen Zeit um sich entfalten zu können. Zeiten in denen Du „nichts“ tust, erlauben Dir aus dem Alltagstrott auszubrechen und sind die Grundlage für die Übernahme der Selbstbestimmung. Deinen Gedanken nachgehen, Spazieren, Mittagsruhe halten, Tagträumen sind nur einige Beispiele, die Dir die Möglichkeit geben, Deinen Gedanken den Freiraum zu lassen, um Gedankenblitze zu ermöglichen, aufmerksam mit allen Sinnen zu sein oder die Auseinandersetzung mit Dir selbst zu suchen.
Die Konfrontation mit sich selber ist aber nicht nur einfach. Plötzlich tauchen fragen auf wie; haben wir das Leben, das wir uns vorgestellt haben?
Bist Du die bestmögliche Version von Dir selbst?
Was wäre, wenn Du mit Deinem Hobby Deinen Lebensunterhalt verdienen könntest?
Du wärst mit Spass bei der Sache und würdest den ganzen Tag lächeln. Deine Arbeitszeit würde wie im Flug vergehen. Deine gute Stimmung würde sich auf Dein Privatleben und Deine Freunde, Familie und Arbeitskollegen übertragen.
Diese Einstellung ist nicht vom Inhalt der Aufgabe abhängig. Es ist die Grundhaltung, ob Du Deine Aufgabe als Last oder als Chance empfindest. Sei Dir bewusst, was Du willst vom Leben und mach Dich daran diese Ziele zu erreichen. Mach die bestmögliche Version von Dir selbst.
Positive Emotionen, in bestehenden oder neuen Aufgaben, bewirken eine Verhaltensänderung. Du hast es selber in der Hand, bei Deinen Routineaufgaben im Geschäft, bei der Haus- oder Gartenarbeit, bei der Suche nach einer neuen Herausforderung. Wenn Du Deine Tätigkeiten mit ganzem Herzen, mit Engagement, in vollem Bewusstsein, mit Freude und klarem Commitment erledigst, dann wirst Du zur besseren Version gegenüber dem Status Quo. Versprochen. Probiere es aus.
2 Ansätze zu mehr Lebensqualität durch Selbstbestimmung
„Das tönt alles schön und gut, aber Du weisst doch, ich habe wirklich keine Zeit dafür!“
Deine Möglichkeiten zur Schaffung von Freiraum sind meist grösser als Du annimmst, Du musst Dir diese „nur“ bewusst machen, z. Bsp. durch eine Verzichtsplanung. Streiche alles was nur für andere einen Nutzen bringt, trenne Dich vom Ballast Deines Lebens. (Konsumballast, Bekanntschaftsballast, News-Müll, etc.). Ich weiss, verzichten ist nicht einfach, denn verzichten heisst „Nein“ zu sagen.
Ich habe nie behauptet, dass es einfach ist, aber aus meiner Sicht ist es diesen Aufwand definitiv wert, denn am Ende bereuen wir nicht die eingegangenen Aufwendungen und Risiken, sondern die verpassten Chancen aus fehlendem Mut.
Auch in Deinem Alltag gibt es Potential für mehr Qualität und Selbstbestimmung statt mehr Tempo. Als ersten Schritt geht es darum „untolle“ Aufgaben zu reduzieren, wozu es 3 Ansätze gibt:
- Streichen: Braucht es das wirklich? Was sind die Auswirkungen wenn ich das nicht tue?
- Austauschen: Wenn eine Streichung nicht möglich ist, stellt sich die Frage, wieso genau Du diese Aufgabe erledigen sollst. Vielleicht gibt es jemanden, der genau diese Aufgabe mag. Wie wäre es mit Delegation, Aufgabentausch oder jemanden dafür zu engagieren?
- Verändern: Wenn weder streichen noch austauschen Optionen sind, dann versuche Deine eigene Haltung zu verändern. Was braucht es um Lästiges in Sinnvolles zu verwandeln? Arbeite daran, jede Aufgabe und jeden Auftrag gedanklich und/oder inhaltlich so anzupassen, dass es zu einem Projekt wird, dass Du mit Leidenschaft verfolgst.
Machtlosigkeit gibt es nicht, das ist nur eine Ausrede. Du hast es selbst in der Hand.
Die Leidenschaft im Mittelpunkt des Erfolgs
Wohin Du auch blickst, im Mittelpunkt jeder Erfolgsgeschichte steht zumindest ein leidenschaftlicher Mensch. Einer der mitreisst, einer der Emotionen weckt.
Bist auch Du Teil einer Erfolgsgeschichte?
Herzliche Grüsse
Pascal